Cafeteria

Ava stand auf und der Stuhl rutschte laut zurück. "Bye!"
"Ava.", sagte Thay und das brachte die kleine Halblatina dazu sich rasant umzudrehen. "Nichts Ava. Wenn du mir nicht sagen willst was da..." Sie wedelte energisch mit der Hand um eine imaginäre Verbindung zwischen Roger und Thay darzustellen. "... läuft, dann... Bye!" Sie winkte provozierend und stapfte dann mit Schwung davon.

Roger war etwas überfordert. Er fragte sich, in was für eine Seifenoper er da rein geraten war und hob, als sie die Verbindung hin wedelte, abwehrend die Hände vor die Brust. Einen Augenblick starrte er ihr noch nach. Dann gab er wie versteinert bloß "Wow." von sich und sah fragend zu Thay. "Was war das?"

Gechillt steckte sie das letzte Stück Sandwich in ihren Mund. "Ava.", antwortete sie kauend und trank einen Schluck Wasser. Nachdem sie fertig war lehnte sie sich zurück. "Es macht sie total fertig, dass ich mit Jemanden ein Geheimnis teile, der mir doch viel weniger bedeutet als sie." Thay winkte ab. "Lassen wir das... Ascal hat mitbekommen, dass einer der Footballspieler eine Stammtoilette hat... du weißt welche Toilette ich meine.", gab sie von sich und schaute ihn prüfend an. "Montags ist Footballtraining."

"Eh "viel weniger bedeutet" was?", hakte er irritiert und ein wenig vorwurfsvoll nach. Ok beste Freundin und so, aber das klang ja als wäre das ne pure Zweckbeziehung. Naja bevor er sich groß reinsteigern konnte, rückte sie mit dem raus, was Osorio ihr erzählt hatte.
Nun legte er wieder die Hand an sein Kinn an, was er manchmal tat, wenn er nachdachte. Doch dieses Mal verteilte er sich dort bloß, ohne es zu wissen, Krümmel von seinem bereits gegessenen Baguette.
Mit ernster Miene und Krümmeln am Kinn kam er dann zu folgender Schlussfolgerung: "Wenn das wirklich stimmt, müssen wir dem nach gehen...Hat er gesagt, wie der Kerl heißt oder so?....Boah ich gebs nicht gern zu, aber in so nem Fall wären Überwachungskameras auf dem Klo doch ne gute Idee."

"Oh du weißt doch was ich mein.", sagte Thay auf Rogers Beschwerde wegen dem "weniger bedeuten" hin.
"Nein, nur das er blonde Haare hat." Sie lehnte sich im Stuhl zurück und verschränkte die Hände ineinander auf dem Bauch. "Das heißt wir müssen Ascal nochmal fragen wen genau er meinte, oder jeden blonden Footballer abklappern."


hey babyy ich schlaf heute spontan bei ner freundin, love youuu <3

Roger lehnte sich auf dem unbequemen Stuhl zurück. "Ich werd heut ma im Jahrbuch nachschauen wer alles zu dem lustigen Volk der Footballer gehört und ob es vielleicht nur einen Blondie gibt, was ich eher nicht glaube.", meinte er sarkastisch und überlegte dann laut weiter: "Also bring ich das Teil morgen besser mal mit und der humanoide Kalender soll den Kerl dann identifizieren, oder was meinst du?"
Nachdem der sachliche Teil geklärt war, machte er seinem Ärger Luft, in dem er tief seufzte und sich die Haare raufte. "Maaaaaan, warum muss es auch ausgerechnet ein Football Spieler sein, Bertani? Oh scheiße" er ließ sich wieder nach vorne kippen und sah sie durchdringend an: "Glaubst du das wird unser Erzfeind?"

oki viel Spaß dir :3!

"Mein Jahrbuch liegt noch im Spint... wir können ihn deshalb schon später fragen.", antwortete Thay. Das Jahrbuch hatte sie ständig vergessen mit nachhause zu nehmen.
"Chill mal Larook." grinste Thay und schüttelte den Kopf. "Steck die Menschen doch nicht immer in Schubladen. Vielleicht ist er ja ganz nett..." Der letzte Satz war etwas erzwungen, da ihr das Bild von dem gemeinen Footballer aus dem Nachsitzen vor die Augen trat.

"Gott, bist du eine verdammte Lügnerin.", grinste er bitter. Er glaubte nicht wirklich dran, dass der Footballer in Wahrheit ein netter Junge von nebenan sei, aber das stellte er dann doch erst mal zurück.
"Also gut, haben wir noch so viel Zeit, um die Fotos grad mal abzuchecken?" Er schielte auf seine Armbanduhr, die er übrigens so gut wie immer trug. Die Standardausrüstung eines larookischen Kontrollfreaks.

GT//KOrridor mit Schließfächern

"Ja Zeit ist noch da.", sagte Thay knapp und packte währenddessen ihre Sachen ein. Sie schob den Stuhl ran und ging in Richtung Schulkorridor mit dem Wissen Roger neben sich hergehend zu haben.


GT// Schulkorridor mit Schließfächern.

CF// Haus der Bensons

Es war nun wieder ein wenig Zeit seit der Party bei Benson vergangen und so viel wie Roger im schlimmsten Fall befürchtet hatte, hatte sich nicht verändert. Aber seit gestern hatte sich sehr wohl etwas verändert: Ava wusste nun bescheid. Davon hatte der Nerd jedoch noch keine Ahnung und er ging im gewohnten Alltagstrott in die Cafeteria, holte sich seine Essensportion an der Theke und begab sich an einen freien Tisch. Weil er heute nicht noch zum Schließfach gegangen war, war er einer der ersten im Raum, erst jetzt trudelten immer mehr andere Schüler allmählich in die Cafeteria zum Lunch ein. Thay war noch nicht unter ihnen. Er hatte sie heute noch gar nicht gesehen, was an dem unterschiedlichen Stundenplan lag.
Aber er hielt ihr wie gewohnt einen Platz neben sich am Tisch frei und fing schon einmal an.

Thay trottete von Ava gefolgt lustlos in die Cafeteria rein. Die kleine hinter ihr, die nicht aufhörte Thay anzuzicken, wich ihr nicht von die Seite. Außer im Unterricht natürlich.
Als die Blonde Roger erblickte deutete sie mit ihren Augen auf die Person hinter sich und verdrehte die Augen um ihn zu verdeutlichen wie sie sich fühlte.
Nachdem die zwei Mädchen sich ihr Essen geholt hatten setzten sie sich an Rogers Tisch. "Hey.", sagte Thay nur und biss dann in ihre Birne.

Rogers auf Thay gedrillter Blick fixierte sie sofort als sie mit ihrem hübschen Anhängsel den Raum betrat. Und dann gab sie ihm auch gleich zu verstehen was abging. Roger grinste breit mit vollem Mund und bemühte sich, sein Lachen zu unterdrücken, um nicht allen Mundinhalt wieder auszuspucken.

Ava setzte sich und beobachtete Roger. Nicht einen einzigen Augenblick ließ sie ihn aus den Augen.
Nach ner Weile fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen, beugte sich etwas vor über den Tisch und sagte: "Sie hängt nur mit dir ab, weil ihr Mutanten seid, okay? Ich bin und werde immer ihre beste Freundin sein."
Sie lehnte sich langsam und lässig wieder zurück in Stuhl und schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu Roger, dann zu Thay und dann nahm sie ein Schluck ihres Mineralwassers.

Roger sah das Mädchen schräg an, dann wanderte sein Blick sofort zu Thay. "Duu...hast es ihr erzählt?", vergewisserte er sich und ließ Ava mehr oder weniger links liegen, ohne auf ihre Stichelei einzugehen.

Thay zischte die Luft ein und stieß sie seufzend aus. "Also ja, ich hab es ihr erzählt, aber weißt du... es war ein Versehen... ich wollte es eigentlich gar nicht..." Doch bevor sie ihren Satz beenden konnte fiel Ava ihr ins Wort.

"Du wolltest es mir nie erzählen?! Na dankeschön." Ava stoß sich vom Tisch etwas weg und verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust. "Ich hab ihr fast das Auge ausgetochen, es hing halb raus und es blutete wie Schwein, tja da kann man wohl nicht mehr verheimlichen Miss Pseudobestfriend!", meckerte Ava und wandte dann ihren Blick scharf ab und schaute in die entgegengesetzte Richtung von Thay und Roger.

Roger hatte die Augenbrauen skeptisch zusammen und nach oben gezogen, aber sein Mund grinste halb. Der Pudel würde sie schon nicht verraten, immerhin war sie mit Thay befreundet und...DAS war das Problem. Als es ihm klar wurde verschluckte er sich fast an seinem Essen. Dann lehnte er sich über den Tisch zu der unkaputtbaren Schülerin und flüsterte im verschwörerischen Ton: "Ist dir klar, dass sie mich irgendwann verpfeifen wird, um mich aus dem Weg zu räumen?"

Thay kicherte und flüsterte dann zu Roger zurück: "Versuch einfach dich mit ihr anzufreunden. So monströs ist sie nicht... naja glaub ich zumindest." Das letzte sagte sie im normalen Tonlaut, denn sie saß schon wieder aufrecht am Tisch. Ava blickte kurz aus dem Augenwinkel zu ihr rüber, das Thay mit einem Zwinkern erwiderte.

Roger lehnte sich seufzend ebenfalls wieder zurück. Der Veränderungsfaktor Ava in seiner "Mutanten-Gleichung" war eine Unbekannte. Das verunsicherte ihn etwas. Und während er sich so mit den Händen durchs Gesicht fuhr, fror seine Bewegung ein und er sah Ava und Thay mit aufgerissenen Augen an. "Sie hat dir fast das Auge ausgestochen?!", wiederholte er hysterisch und bemühte sich es nicht zu laut zu sagen.
"What the fuck!? Und du sagst sie sei nicht monströs?" Er wandte sich zu Ava ohne Luft zu holen: "Hör mal ich hab echt nichts gegen dich aber deine Eifersuchtsnummer macht die ganze Sache echt kompliziert."

Ava holte tief Luft. "Das mit dem halb heraus gestochenen Auge war ein VERDAMMTES VERSEHEN.... außerdem lass ich mir von solchen Typen wie dir nicht meine beste und coolste Freundin ausspannen." Ava streckte ihm die Zunge heraus und fuhr dann fort: "Wir könnten Freunde sein... in einem anderen Leben." Gespielt trauernd nickte sie mit dem Kopf und aß dann weiter.

Thay kicherte seufzend während Roger seine Feststellung äußerte und dann kicherte sie etwas lauter als Ava sprach. Lieber raushalten.
Nachdem die kleine Halblatina fertig war erklärte sie Roger wie es genau gewesen ist. Sie trank zwei große Schlucke ihrer Limo und fügte den Rest noch hinzu, dass Ava sich übergeben hatte ließ sie aus.
"Aber Ava musste mir hoch und heilig versprechen nichts weiter zu erzählen."

"Und auf das Versprechen von so einer gibst du was?", fragte er danach mit schiefem Mund nach. Er machte das nicht um Ava zu beleidigen, sondern meinte es einfach so wie er es fragte. Aber taktlos und unsensibel wie er war, kam er nicht auf die Idee solche Fragen entweder besser zu formulieren oder sie in Abwesenheit der 3. Person zu stellen.
Eigentlich mochte er Ava. Ihr Auftreten, ihr Wesen und ihre Loyalität zu Thay. Nur ihre Antipathie gegen ihn war ein ziemlicher Störfaktor. Daraus wollte er sich aber auch weiterhin nichts machen. Irgendwann würde sie ihn mögen, oder sich zumindest an ihn gewöhnt haben, das war für ihn ein Fakt.

"Ich werde schon nichts sagen, okay?", meinte Ava nur und aß lässig weiter.

Thay war erleichtert, dass Avas Reaktion nicht so hitzig wie erwartet war. "Siehst du?", fragte Thay, darauf bezogen, dass Ava doch nichts sagen würde.
"Es läuft doch noch alles wie Butter.", grinste die Blonde und tupfte mit der Serviette ihren Mund ab nachdem sie ihr Essen beendet hat.

Roger biss immer noch leicht skeptisch in sein Sandwich. "Zumindest müssen wir jetzt nich mehr vor ihr auf undercover machen. Das macht es ein bisschen leichter, denk ich.", sprach er eher zu sich selbst und fing dann auch gleich damit an: "Nehmen wir die Aktion "Schülerakten" jetzt eigentlich mal in Angriff? Wer weiß, wie sich Betroffene sonst entwickeln...unabhängig von uns und ohne Gewissheit über alles, meine ich.", wisperte er zu Thay und machte aber keine Anstalten Ava irgendwas davon zu erklären. Entweder hatte ihre schlaksige Freundin das eh schon getan, oder sie würde eben von sich aus fragen müssen.