Schulhof

Roger erinnerte sich und musste dabei grinsen. Er hielt Schritt, als sie zurück zur Tischtennisplatte gingen. "Ich gebe zu, das ist ein gutes Argument, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, meine naive Freundin." Bei ihm klang es mal wieder wie eine Belehrung, doch er meinte es nur gut mit Thay.

ich daig hier jetzt einfach mal aus langeweilöö xD

"Wie auch immer..." Sie verdrehte gespielt empört die Augen und stemmte eine Hand in die Hüfte. "Ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass wir in unserem Plan einen Meilenstein hinter uns gelassen haben, der nächste Schritt ist wohl heraus zu finden wer noch betroffen ist und diesen dann integrieren und aufklären, damit-" Sie hielt kurz inne und dachte an den armen Jungen, der ihretwegen diese Welt verlassen hatte, aber dann fasste sie sich wieder und sog die Luft dabei stark durch die Nase ein. "Damit es keine weiteren Geschehnisse gibt, die wir wohl oder übel bereuen werden." Sie kratzte sich am Hinterkopf und setzte sich dann auf die Tischtennisplatte. Irgendwie wollte sie das Thema wieder etwas rosiger gestalten. "Allen in allem bin ich froh über unseren Trupp, du bist sowieso cool, Ascal ist derbst chillig und auch Liam ist ein netter Kerl. Es hätte uns doch schlimmer treffen können, findest du nicht?" Mit Absicht gab sie ihm ein Kompliment um seine Gedanken ganz von Jim wegzuzerren und auf ihn selbst zu lenken.

Roger war immer noch sehr sensibel wenn es um die Sache mit Jim ging oder allgemein darum, wie viel Schaden er in seiner Unüberlegtheit angerichtet hatte. Deswegen wurde er umso hellhöriger als Thay es indirekt erwähnte. Doch sie kannte ihn gut und wusste ja, wie sie ihn wieder auf die gerade Bahn kriegte. Erst wirkte er, als hätte er ihre letzte Aussage ignoriert, weil er immer noch in Gedanken war, aber dann kam von ihm: "Wie war das, ich bin cool?", und sein Augenbrauenspiel begann. Mit Komplimenten konnte man ihn gut einlullen.
"Aber du hast natürlich recht...wir können uns nen Schongang nicht leisten. Und genau deswegen habe ich mir einen Plan überlegt, der...naja noch sehr abstrakt ist." Er wartete erst einmal eine Reaktion seiner Chemiepartnerin ab.

Thay atemte innerlich auf. Er war motiviert, das war gut. "Einen Plan?", hakte sie mit hochgezogener Augenbraue nach. "Was für einen Plan?" Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Es leutete aber in dem Augenblick, sie hätten noch fünf Minuten um zu den Klassenräumen zu gelangen, die Pause war zuende. "Erzähl es mir in der nächsten Pause.", gab Thay von sich und hatte dabei die Augenbrauen hochgezogen. Sie rutschte von der Tischtennisplatte runter. "Wenn es schnell geht, kannst du es mir auch auf dem Weg rein erzählen."

"Tz, Wenn es schnell geht?", fragte er mit empörter Stimme nach. "Nee, so ein Plan verdient es, ihn mit Zeit zu präsentieren." Er folgte Thay schon mal in das Gebäude. "Aber freu dich schon mal auf etwas grohoooooßes.", dies veranschaulichte er nun jetzt mit einer wirren Handgeste, während er rückwärts in eine Kurve einbog, da er nun in diesem Gang Unterricht hätte.

GT//Korridor mit Schließfächern

CF// Cafeteria

Wie verabredet war Kanan zur Beginn der zweiten Pause bei den Tischen. Sie saß mit überschlagenen Beinen und graziöser Haltung auf einem Stuhl. Gebungen wie diese waren es, warum sie trotz ihres Alters im Gegensatz zu den meisten anderen Schülerinnen lady-like rüber kam. Bisher hatte sie einige blonde Mädchen auf den Schulhof kommen sehen, aber hatte keine Ahnung, welche nun gemeint war.

CF// Cafeteria

Joaquin war ein paar Minuten später bei den Tischen. Aber Zuspätkommen lag in seiner Natur. Er schlenderte immer nur umher und trödelte, das machte ihn aus. Von weitem sah er bereits die Hübsche Russin. Zumindest ihre Sillouette, denn seine Brille trug er ja nicht.
"Na?", gab er von sich und lehnte sich neben ihr gegen den Tisch. Bis jetzt hatte er die Ninjatuse noch nicht erblickt.

Kanan verzichtete auf eine Begrüßung und sah, auch wenn sie ihn wahrgenommen hatte, weiter in die Schülermassen. "Hast du sie schon entdeckt?", fragte sie, vorerst ohne aufzustehen.

Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Nein.", sagte er und schaute auch aufmerksam in die Menge. Eine Stille entstand, die Joaquin nach einer Weile brach: "Hattest du auch Krämpfe am Anfang?"

"Nein, jeder kleine Geruch hat sich angefühlt, als würde er mir die Nase wegätzen. Aber es gibt ja Nasenklammern." Schließlich stand sie auf und wandte sich dem Latino zu. Wenn sie so nebeneinander standen, war er ein gutes Stückchen größer als sie, aber das schüchterte sie nicht ein. "Drehen wir ne Runde, dann finden wir sie vielleicht eher.", schlug sie vor und setzte sich dann auch schon in Bewegung. Der Platz an den Tischen war nicht gerade der übersichtlichste schlecht hin. Wenn diese mysteriöse Blondine nun in irgendeiner Ecke gammelte oder sonst wo war, wollte Kanan sie nicht übersehen.

Er folgte ihr im selben Schritttempo. "Ja man.", gab er von sich. So würden sie sie bestimmt leichter finden. Er wurde immer langsamer und schlenderte dann irgendwann einfach hinter Kanan her, hielt aber noch gut Ausschau und dann erblickte er sie tatsächlich. "Dort... da am großen Baum." Joaquin blieb stehen und wandte seinen Blick von der besagten Person ab. Kanan würde schon wissen wer gemeint war, nur eine Blonde stand an dem Baum, links von ihnen.

Als er auf das Mädchen aufmerksam machte, sah sie in die besagte Richtung, möglichst unauffällig. Sie kannte die Blondine nicht, hatte sie aber schon das ein oder andere Mal in der Schule gesehen. Die Russin nahm einen Collegeblock hervor und einen Stift."Ok, warte in der Nähe.", wies sie ihn an und ging an ihm vorbei zu der Schülerin. Diese war gerade mit ihrem Handy beschäftigt. "Hey.", begrüßte Kanan sie freundlich. Die andere sah von dem Handy hoch und antwortete leicht überrascht:"Hi."
"Ich bin Kanan Jegorow, vom Schülerrat. Wir machen eine Umfrage, was jetzt aus dem alten Werkraum werden soll. Was meinst du?" Sie blinzelte dem blonden Mädchen entgegen und versuchte sich auf den Geruch zu konzentrieren. Da waren viele Duftnoten: Frisches Gras, Erdbeeren, Essen aus der Cafeteria, Creme, ein Kaugummi...

Nemis hatte gerade auf eine SMS geantwortet, als das Mädchen vom Schülerrat sie ansprach und sie nach ihrer Meinung für eine Umfrage fragte. Sie hatte sie schon manchmal gesehen, zum Beispiel wenn es in der Aula um die Wahlen gegangen war. "Öhm...Ein Aufenthaltsraum mit Billardtisch.", grinste sie dann breit über die spontane Idee.
Sie dachte sich nichts dabei, die Sache kam ihr einfach ganz normal vor.

Und dann erfasste sie es tatsächlich - diese bestimmte Nuance. Sie tat, als würde sie Nemis Vorschlag notieren, und lächelte. "Ok, danke.", "Kein Ding, bye."
Und dann drehte sie sich auch schon wieder um und ging weg, ein Stückchen weiter weg, um nicht zu offensichtlich wieder zu Joaquin dazu zu stoßen. Er würde schon kapieren und kommen.

Er beobachtete unauffällig das Geschehen und wartete dann kurz ab ehe er wieder zu Kanan stieß. "Und?", fragte er direkt und ließ sich seine Neugierde nicht anmerken, nicht weil es ihn stören würde, dass Kanan diese mitbekam, nein, um allgemein unscheinbarer zu wirken.

Kanan schloss die Augen und öffnete sie synchron mit einem Grinsen. "Auf dein Gefühl ist verlass."

"Yeah!", machte Joaquin und rieb sich dabei verschlagen die Hände. "Jetzt wo das geklärt ist... ich hab überlegt, wegen den Freaks, vielleicht ist es nicht schlecht wenn wir Kontakt mit ihnen aufnehmen. Vielleicht wissen sie wirklich mehr als gedacht, außerdem erinnerst du dich an den Selbstmörder?" Joaquin kannte seinen Namen nicht, besser gesagt hatte er ihn vergessen. "Meine Schwester war ein Jahrgang unter ihm und weiß allgemein immer Bescheid über den neuesten Scheiß der hier an der Schule läuft. Sie hat mir erzählt, dass er sich sehr komisch verhalten hat. Niemand durfte ihn berühren, sonst ist er wahnsinnig geworden... Dieser Wahnsinn, denselben hatte ich in der Anfangsphase und du doch auch. Vielleicht hängt das zusammen und auch wenn es Spacken sind, wissen sie bestimmt mehr als wir. Immerhin haben sie sich auch gefunden und ich glaube nicht, dass alle denselben Riecher haben wie du." Er blieb stehen und wartete auf ihre Reaktion und Antwort ab.

Er schien sich ja sehr darüber zu freuen, was ihr egal sein konnte.
Seine Überlegungen leuchteten ihr ein und zeitlich kam die Sache mit dem armen Irren, der sich das Leben genommen hatte, auch hin. Sie nickte. "Macht Sinn." Und dann warf sie noch schmunzelnd und amüsiert ein: "Du bist ja richtig scharf drauf , die anderen zu treffen." Es war nicht so, als hätte sie was gegen ihre Mitschüler. Im Gegenteil: Thay war ihr sympathisch. Auch wusste sie von Rogers guten Noten, und dass er so dumm wohl nicht sein konnte. Sie hatte Respekt vor Liams sportlichem Ehrgeiz und sie wusste, das Ascal ein korrekter Typ war, da ihr Bruder und seine kleine Schwester Freunde waren. Dennoch hatte sie nicht das zwingende Bedürfnis sich mit ihnen zu verbrüdern.
"Wie hast du es vor zu tun?", fragte sie ihn also mit verschränkten Armen und sah vor ihm stehend zu ihm hoch.

"Natürlich bin ich scharf drauf. Wir sind abnormal, das verbündet, irgendwie, naja... was auch immer. Ich dachte es wäre cool sie ins Schwitzen zu bringen. Wir hängen ihnen Zettel in die Spints und drohen sie auffliegen zu lassen!" Es war eine spontane Idee, zu der er passend in die Finger schnippste. "Vielleicht werden sie sauer sein, aber was solls. Es wär witzig, würdest du die Zettel schreiben? Das ist mir irgendwie zuviel Arbeit. Was meinst du wer der Boss ist, dem sollten wir es zu stecken." Er schaute nachdenkend nach oben.

Über seine Idee lachte sie auf- "Nach der Aktion wollen sie sich vielleicht gar nicht mehr verbünden, aber die Idee hat Stil." Ihr Gesicht wurde nachdenklicher und sie lächelte vorfreudig. "Ich schreib einen Zettel, den bringst du an Rogers Spint an, das ist der blauäugige. Er ist wohl nicht der Boss, aber zumindest das Hirn, wenn er nicht gerade zu beschäftigt damit ist, sich Strohalme in die Nase zu stecken, der wird dann schon die anderen mit der Nachricht verrückt machen." Sie sah es bildlich vor sich und mochte den Gedanken von Mal zu Mal mehr. "Aber wir sollten eine Art Bedingung stellen oder irgendeinen Fake-Grund haben, sonst macht es keinen Sinn."

Das stimmt, sie brauchten wirklich einen Beweggrund. "Hmm.", machte er und tätschelte sich dabei das Kinn. "Mir fällt echt nichts ein. Vielleicht müssen sie ne Liste von ihren Fähigkeiten machen und uns aushändigen." Ja, er wollte immer noch wissen was die so drauf haben und was anderes fiel ihm als Bedingung eh nicht ein.

"Klingt ja sehr glaubwürdig.", bemerkte sie mit hochgezogener Augenbraue und leichtem Lächeln. "Aber gut, sie werden es schon schlucken und wir wollen sie ja nicht allzu verängstigen....Bin gespannt wie sie drauf reagieren." Kanan sah es zusätzlich als kleinen Test um festzustellen, wie die Leute als Gruppe so drauf waren. Und ob sie in der Lage waren, solche Probleme zu lösen, oder darüber direkt die Nerven verlieren und sich zerstreiten würden.
"Morgen, vor der Schule am Parkplatz gibt's den Zettel.", kündigte sie mit einer Hand leicht auf seinen Oberkörper gelegt und selbstbewusst, vorfreudig an. Dann drehte sie sich um, und in diesem Moment klingelte es auch schon wieder. Sie ging zurück ins Schulgebäude. Was Timing anging, hatte sie es drauf.

GT//Parkplatz

Joaquin grinste erfreut. "Geht klar.", sagte er und ging ebenfalls ins Gebäude. Nur viel langsamer als Kanan. Er schaute sich nochmal um und erblickte den blonden Ninja. Nun, er wusste, dass sie tatsächlich eine Fähigkeit besaß, jedoch kannte er ihren Namen immer noch nicht. Unter all diesen verworrenen Umständen glaubte er aber ebenso, dass das nicht lange so bleiben wird.

Ich werd den Post von Kanan nochmal aktualisieren, wenns soweit ist^^

Es war die erste Pause und Nemis stand an einen Baum gelehnt und begutachtete ihren Apfel Ihre Kleidung war immer noch etwas nass, ihre Haare inzwischen jedoch halbwegs trocken. Sie wollte gerade in ihren Apfel beißen, da tauchte ein Kerl, Greg, auf, der ihr das Obst aus der Hand nahm und selbst rein biss. "Chöy.", hörte man ihn mit vollem Mund. Nemis kannte diesen Kerl nur vage. Er war zwei Klassen über ihr und früher waren sie im gleichen Bus gefahren. Seit die Auto-Zeiten begonnen hatte, hatte er ihr immer mal wieder Blicke hinterher geworfen oder mit seinen Kumpels Witzchen gerissen, wenn sie in der Nähe war. Allgemein Dinge, die ihn für sie eher unsympathisch machten. Und jetzt tauchte er auf und sabberte ihren Apfel an.
"Greg wa-", begann sie genervt, doch er hatte den Bissen geschluckt und fiel ihr ins Wort. "Sei mein Homecoming-girl, Nemis.", lächelte er selbstsicher und charmant.
Die Blonde schob ihre Augenbrauen zusammen. "Nein." Ein wenig irritiert, aber keines Falls einsichtig, versuchte der Schüler es weiter. "Komm schon, Süße." Nemis verschränkte die Arme. Er stützte seinen einen Arm über sie an den Baum und kam näher, hielt ihr dann den Apfel vor den Mund, sodass sie abbeißen könnte. "Sag ja."
Nemis war seine Nähe unangenehm, sie wollte irgendwas anderes sehen als diesen Möchtegern-Cassanova, also sah sie an ihm vorbei. Doch was sie da sah, war auch nicht gerade das, was sie erwartet hatte. Dahinter in einiger Entfernung schlenderte die Qualmfresse und ausgerechnet jetzt kreuzten sich ihre Blicke. Warum musste er ausgerechnet jetzt gucken und diese dämliche Szene mit an sehen? Sie wollte nicht hilfsbedürftig aussehen.


Ich dachte jetzt kommt erst ma der Blickkontakt ê.ê schreib noch nich von wegen eingreifen ja?

otayy^^ 
ehm wenn greg in quinos jahrgang ist, dann muss er zwei über nemis sein :S


Joaquín war gerade dabei sich in seine Lieblingsecke zurück zu ziehen. Doch eine ungewöhnliche Begebenheit hielt ihn davon ab. 
Das Mädchen, das zum einen ihm gegenüber Mal sehr unhöflich war und andererseits heute morgen mit ihm die Schönheit der Natur genoss, wurde gerade von Greg angebaggert und es schien tatsächlich so, als würde ihr das nicht gefallen. Dabei war Greg doch so beliebt, anscheinend beeindruckte sie das nicht im Geringsten. Sie teilte wohl schon wieder was mit ihm, die Abneigung zu Greg, denn ebenso wie der Blonden war er auch Joaquin ziemlich unsympathisch. Sie hatten Englisch zusammen und jedes Mal wenn Greg einen pseudo-witzigen (oder auch ernst gemeinten) Kommentar abließ fragte sich Joaquín ob er die Schule wechseln sollte, denn dan zweifelte er stark an ihrer Einschätzungskraft.
Der Latino hatte eine Augenbraue hochgezogen und das Kinn etwas gesenkt. Er rührte sich kein Stück, sogar die Zigarette hatte er vergessen. Er wollte wissen was passieren würde, ob er dem Mädchen zu Hilfe kommen muss, ob Greg verschwindet und es gut ausgeht, oder vielleicht blieb er auch aus reiner Neugierde.